50 Jahre FDP Kreis Euskirchen

In den FDP-Kreisverbänden Schleiden und Euskirchen stieß die von der damaligen sozialliberalen Landesregierung auf wenig Begeisterung. Da nutzte auch die Tatsache nichts, dass die Reform von FDP-Innenminister Willi Weyer entscheidend vorangetrieben wurde. So wurden auf einer Versammlung der Kreisverbände in einem Kommerner Hotel kontrovers unter Beteiligung der FDP-Bürgermeister von Gemünd, Peter Dreßen, und Friesheim, Erich Schramm, Varianten diskutiert.

Bekanntermaßen folgte die Landesregierung keiner der von den Einheimischen vorgeschlagenen Alternativen – etwa die eines Eifelkreises mit Monschau oder Rheinbach -  und setzte die Gründung des Kreises Euskirchen in seiner heutigen Form im Zuge der Kommunalreform am 1.1.1972 durch.

Kurz darauf fusionierten die beiden FDP-Kreisverbände auf einem Vereinigungsparteitag. Erster Vorsitzender wurde mit Karl-Heinz Braun ein Vertreter des Nordkreises, während mit Leo Gertz und Horst Pankatz Vertreter des Südkreises Stellvertreter wurden. Damals schon im Kreisvorstand: Hans Reiff als Schatzmeister.

Die erste reguläre Kreistagswahl 1972 resultierte in vier Kreistagsmandaten für die FDP. Erster „gemeinsamer“ Kreistagsfraktionsvorsitzender wurde das Mechernicher Urgestein Helmut Weber, der das Amt im Kreistag bis 1980 ausführte. 

Von ihm übernahm Horst Pankatz den Vorsitz der Fraktion, der mit Günther Kirchner als Kreisvorsitzender Partei und Fraktion zum bis dato größten Erfolg bei Kreistagswahlen mit fünf Mandaten bei der Kreistagswahl 1989 führte. Vorangegangen war die systematische Stärkung der Ortsverbände. Die FDP konnte so dazu beitragen, dass die absolute CDU-Mehrheit das erste Mal seit Gründung des Kreises gebrochen werden konnte.

Die darauffolgende Kooperation im Kreistag mit der CDU-Fraktion wurde u.a. dazu genutzt, um ein langjähriges Kernanliegen der FDP umzusetzen: Die Einführung einer Abteilung für Wirtschaftsförderung. Bis heute eine echte Erfolgsgeschichte!

Als 1992 der damalige Oberkreisdirektor Karl-Heinz Decker erklärte, nicht erneut für sein Amt kandidieren zu wollen, erreichte die FDP-Fraktion mit Unterstützung von SPD und Grünen die Wahl von Dr. Ingo Wolf mit einer Stimme Mehrheit ins Amt des Oberkreisdirektors – und damit zum Chef der Kreisverwaltung.

Die Kommunalwahl 1994 geriet landesweit zum Fiasko – auch die FDP-Fraktion im Kreistag schrumpfte auf lediglich zwei Mitglieder. Die Aufbauarbeit der Partei gelang jedoch – seit der Kommunalwahl 2004 konnte sich der FDP-Kreisverband bei Kommunalwahlen durchweg über landesweite Spitzenpositionen freuen – darunter die Rekord-Kreistagswahl 2009 mit daraus resultierenden acht Mandaten.