Schorn kritisiert IHK Aachen
Mit Schreiben vom 30. Mai teilt die IHK Aachen mit, dass sie den Wiederaufbau des Berufskollegs Eifel in Kall „mit großer Sorge“ sehe. In dem Schreiben von IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Bayer an Landrat Markus Ramers, welches der Kreispolitik vorliegt, heißt es ferner: „Betriebe entscheiden sich bewusst gegen die Beschulung im Kreis Euskirchen.“ Der Kreis Euskirchen habe die „einmalige Chance“ sich auf einen Standort mit Strahlkraft zu konzentrieren und das Berufskolleg Eifel in Kall zu schließen. Einer Arbeitsgruppe des Kreistags mit „eingeschränkter Zielsetzung“, wie von CDU, FDP und UWV vorgegeben, werde die sich die IHK „allenfalls beratend“ anschließen.
Dazu FDP-Fraktionsvorsitzender Frederik Schorn: „Die Flutkatastrophe sieht die IHK Aachen offenbar als Chance zum Abriss im Kreis Euskirchen. Wir sehen sie als Chance zum Neuanfang für das Berufskolleg Eifel. Keinesfalls werden wir die Bildungslandschaft im Südkreis verkümmern lassen. Schon heute müssen angehende Handwerker für manche Klassen aus der Eifel bis nach Köln fahren. Die von der IHK vorgeschlagene Schließung des BK Eifel würde den Fachkräftemangel verschärfen und der Region nach der Flutkatastrophe einen zweiten Schlag versetzen. Wir sind davon überzeugt, dass der Kreis durch Investitionen in den Standort Kall eine von Angebot und Infrastruktur her erstklassige Einrichtung schaffen kann, welche dem Bedarf im Kreis Euskirchen gerecht wird und Einpendler aus den Nachbarkreisen anzieht. Die IHK geht davon aus, dass die sinkenden Schülerzahlen in Kall strukturell bedingt, also nicht umkehrbar seien. Das sehen wir anders: Ein erstklassiges Angebot schafft Nachfrage. Es handelt sich um eine Investition in die Zukunft unserer Region.“
Zur Ankündigung der IHK, sich unter der Voraussetzung einer Standortgarantie für das BK Eifel nur eingeschränkt an der Wiederaufbauplanung beteiligen zu wollen, ergänzt Frederik Schorn: „Für die unsouveräne Haltung der IHK fehlen mir Geduld und Verständnis. Nicht zum ersten Mal behandelt die IHK Aachen den Kreis Euskirchen als Zonenrandgebiet. Von einer IHK erwarten wir wahlweise Unterstützung für den Standort, konstruktive Mitarbeit oder eben Zurückhaltung gegenüber einstimmigen Entscheidungen des Kreistags.“